Neuste TVNTV-Produktion vor Ausstrahlung – In der ARD Sendereihe „Echtes Leben“ wird am 10. Mai um 17:30 Uhr unsere Reportage mit dem Titel „Fleisch essen mit gutem Gewissen?“ im TV zu sehen sein!

 

Können wir noch mit gutem Gewissen Fleisch essen? Diese Frage stellen sich die Autoren Marcel Martschoke und Jens Niehuss in Ihrer neuen ARD-Reportage. Das Tierwohl ist über 80% der Deutschen sehr wichtig. Sie lehnen Massentierhaltung und artwidrige Haltung ab. Aber kompletter Verzicht auf Fleisch ist für die meisten keine Option.

 

Um die Frage zu beantworten, ob Fleischverzehr mit gutem Gewissen heutzutage noch möglich ist, begleitete das Filmteam von TVNTV in den letzten Monaten Menschen, die vom Fleischkonsum leben: die Bäuerinnen Stephanie und Annika und den mobilen Metzger Matthias. Alle drei versuchen, eine Balance zu finden zwischen der Ehrfurcht vor dem Tier und dem Fleisch als Nahrungsmittel.

 

„Können wir noch mit gutem Gewissen Fleisch essen?“ Diese Frage hat sich auch Bäuerin Stefanie aus Nordrhein-Westphalen gestellt. Ihre Lebensphilosophie heißt: Ehrfurcht vor der Schöpfung. Daher hat Stefanie unter anderem auf Zweinutzen-Hühner umgestellt: Die Hühner legen Eier und die Hähnchen werden zur Mast genutzt – was völlig normal klingt, ist eine große Ausnahme: Denn die männlichen Küken der Legerasse setzen wenig Fleisch an, eine Aufzucht ist nicht wirtschaftlich. Daher werden in Deutschland jährlich rund 50 Millionen männliche Küken am ersten Lebenstag getötet. Aber nicht bei Stephanie. Sie sagt: „Als Bauer produzieren wir Eier und Fleisch, aber die Tiere sollen artgerecht gelebt haben und nicht aus Gründen der Gewinnmaximierung geschreddert werden.“

 

Auch der Kölner Metzger Matthias Kürten hat Ehrfurcht vor dem Tier. Schweine oder Rinder, die in der Massentierhaltung gelitten haben, kommen für ihn nicht in Frage. Der 40-Jährige ist wohl der einzige mobile Metzger Deutschlands. Mit seinem Schlacht-Anhänger kommt er zu seinen Kunden auf den Hof. Diese halten artgerecht ein paar Schweine, Ziegen oder ein Rind. „Das Tier hat ein schönes Leben und stirbt dort, wo es aufgewachsen ist“, sagt Kürten. Am Ende werden 90% des Tieres vom Metzger zu Fleisch und Wurst verarbeitet. Vom Kopf bis zum Schwanz, oder „nose to tail“, wie es international heißt. Denn ihm ist es wichtig, das Tier ganzheitlich zu verwerten – und nicht nur die edlen Teile, also Lende, Kotelett, Filet – sondern auch Leber, Herz, Nieren, Kutteln. So wie früher.

 

Eine seiner Kundinnen ist die junge Landwirtin Annika aus St. Augustin. Sie zieht, über das Jahr verteilt, immer ein paar Schweine groß. „Um Fleisch zu essen, müssen Tiere sterben“, sagt sie, „aber dann möchte ich Fleisch essen, bei dem ich weiß, wie es den Tieren ergangen ist“. Dazu gehört für Annika auch, dass ihre Schweine dort sterben, wo sie aufgewachsen sind. Ohne Tiertransport. Ist unter diesen Umständen das Töten eines Tieres ethisch vertretbar?

 

Erstausstrahlung: 10. Mai, 17:30 Uhr im Ersten

Die Sendereihe „Echtes Leben“ der ARD zeigt Reportagen zu Kernthemen der menschlichen Existenz wie Geburt, Krankheit, Tod, Glauben, Glück und Liebe, mit Fragen des gesellschaftlichen und persönlichen Lebens und Zusammenlebens. Sie wird jeden Sonntag zwischen 17:30 und 18:00 Uhr ausgestrahlt.

 

Weitere Informationen zur Sendung „Fleisch essen mit gutem Gewissen?“ finden Sie in der ARD-Mediathek unter: https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/echtes-leben/sendung/fleisch-essen-mit-gutem-gewissen-100.html

 

Nach der Erstausstrahlung kann die Reportage einige Woche über in der ARD-Mediathek abgerufen werden.

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